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Uebertreibung

Die übertreibungsgesellschaft. ueber

Ist euch auch schon aufgefallen, falls ihr nicht selber zu den übertreibern gehört, dass wir immer mehr in einer übertreibungsgesellschaft leben.

In hamburgs westen bedanken sich die oberen 10000-0 nicht einfach, sondern tausendfach, für eine gute tat gibt es 1000-dank.

Als wahlhamburger und herzenshesse finde ich das merkwürdig, dann gibts ja für eine 1000stel tat auch schon 1 danke.

Wo man(n) auch hinschaut haben die übertreibungen zugenommen und dabei meine ich noch nicht einmal die werbebranche beim anpreisen von schrottwaren zum verkauf.

In meinem früheren beruf/leben gab es

– viel protest für wenig anstrengung

– viel zeitverbrauch für wenig erledigung

– viel kontrollarbeit für wenig effektivität

– viel diskussionen für wenig ergebnis

– viel im wegstehen für wenig beweglichkeit

– viel beschwerde für wenig passiertes

Schauen wir mal in gesellschaftliche erscheinungen dann siehts doch immer mehr so aus.

– weniger leistung/gegenwert für immer höhere preise

– wenig eigenengagement für viel herumgemecker

– wenig lohn für viel arbeit

– hohe erwartungen für wenig lob

– viel fettes essen für niedrige preise

– wenige gesunde nahrungsmittel für viel geld

– viel zuckerverbrauch für wenig verdaulichkeit

– viele küchenshows für wenig selbstkocher

– viele allergien für wenig natürlich erzeugte nahrung

– viel umweltbelastung für weniger umweltverträglichkeit

– viel besitz für nur wenige menschen

– wenig besitz für viele menschen

– viel rohstoffverbrauch für weniger rohstoffvorkommen

– viele schuhe für nur zwei füße

– viele klamotten für nur eine person

– viel berufsstress für wenig entspannungszeit

– viel verkehrslärm für zu enge strassen

– viele staus für wenig mobilität

– viel ärger für kleinigkeiten

– viel angst für wenig persönliche bedrohung

– viel äußerlichkeit für wenig tiefgang

– viel hetze für wenig ruhe

– viel ablenkung für wenig konzentration

– viel egoismus für wenig soziales

– wenig blinken für viel abbiegen

Ich wundere mich immer mehr, wenn ich auf leute treffen, die nicht irgendwie durchgeknallt erscheinen und merke, wie die übertreibung sich immer stärker als normalität einschleicht. Das ist wahrscheinlich der unausweichliche normenwandel, der von vielen achselzuckend hingenommen wird, denke ich mir dann, weil irgendein trend auf der welt sich gerade mal wieder bahn bricht.

Wieso bleiben wir als menschheit nicht in der gelebten normalität unserer anfangsjahre, sondern streben nach ständiger veränderung von als langweilig empfundener wiederholungssituationen. Dazu gibt es recht interessante Studien

bore-out syndrom