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Mallorca im März


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Die Frage, ob man nach einer Welttour 2016 noch etwas über Mallorca 2017 schreiben sollte, wurde von mir recht schnell mit JA beantwortet.

Warum in die Ferne schweifen, wenn Europa so viele unterschiedliche Landschaften und Klimate zu bieten hat. Auf unserer Welttour wurde wieder deutlich, dass wir doch irgendwie Überzeugungs-Europäer sind.

Der geschichtliche Background und die durch viele jahrhundertelange politische Auseinandersetzungen geschulte  Einsicht im traumatisierten Nachkriegsdeutschland eher so etwas wie eine pluralistische, tolerante Weltsicht erlangt zu haben, macht uns klar, dass wir das Glück hatten, weniger kleingeistig und egoistisch national erzogen zu werden.

Gerade in Tru(a)mp(el)-Zeiten, Pegida/AfD und „Erdoganismus“ an anderen Stellen auf der Welt, gibt es einem ein schönes Gefühl in Hamburg in den Flieger zu steigen und ohne irgendeine Passkontrolle in Palma de Mallorca aus dem Flughafengebäude zu treten. Mal sehen, wann die Engländer ihren fatalen Fehler begreifen, dieses Gefühl auf dem angeblichen ökonomischen Nachteilstablett geopfert zu haben…

Aber jetzt zum Wesentlichen:

Wir sind das dritte Mal auf „Malle“ und….. das erste Mal außerhalb einer hamburger Ferienzeit. Dieser Aufenthalt ist auf Karins Idee zurückzuführen, Kirsten und Fred an ihrem Lieblingshotel in Santa Ponsa im Südwesten Mallorcas zu treffen. Als „Pensionist“ denke ich nicht mehr so richtig über bestimmte Erholungszeiträume im Jahr nach, aber Karins Idee ist für eine erholungssuchende Sonnenanbeterin in den trüben hamburger Wintern stimmungstechnisch überlebenswichtig.

Die Reise ist online schnell bei FTI gebucht, die Unterlagen werden rechtzeitig zugestellt und der Online-Check-In bei Air Berlin klappt auch nach telefonischer Erfragung der Flugbuchungsnummer, die merkwürdigerweise nicht in den Reiseunterlagen vermerkt ist, reibungslos. Zwei Gangplätze in Reihe 18 haben wir ergattert. Die Bordkarten werden auf Din A4 ausgedruckt, der Taxitransfer am nächsten Morgen und der Check-In funktionieren sehr gut.

Wir haben ca. noch eine Stunde am Gate zum Relaxen und zur Beobachtung der Vorfeldaktivitäten. Im Bereich von Terminal 2 wird mal wieder heftig gewerkelt. Bagger heben zertrümmerte Betonstücke auf LKWs, zwei Flugsteigbrücken sind dadurch lahmgelegt. Ich habe noch nie erlebt, dass HAM-Fuhlsbüttel keine Baustelle war.

Der AB A320-Flieger landet ca. eine 3/4 Stunde vor unserem Abflug und rollt dann zu Gate A20. Eine halbe Stunde später werden wir zum Einsteigen gebeten.

Aha, ein Rentner- und Nochnichtschulpflichtigenflieger: Die vorherrschende Haarfarbe ist grau und kahlfarben. Die Prozedur zum Platznehmen ist altersspezifisch verlangsamt, wir starten mit 15 min Verspätung.

Im Gegensatz zu früheren Air-Berlinflügen kommen uns die Sitzabstände um einige Zentimeter verkürzt vor, mein 1.90 m Mittelsitznebenmann tut mir echt leid. Er wäre ein klassischer Fall für die XL-Sitz-Variante gewesen, aber entweder waren die schon ausgebucht oder er wollte sich die 16 Euro Aufpreis sparen.

Überhaupt habe ich das Gefühl, dass der normale Flugpreis in der Holzklasse bei AB nur fürs Allernötigste ausreicht. Selbst Wasser bekommt man nur noch für 3 Euro Aufpreis und das immerhin auf einem Zweieinhalbstundenflug.

Als wir im April 2016 die letzte Welttouretappe von Düsseldorf nach Hamburg mit AB geflogen sind, haben sie sich noch dafür entschuldigt, dass sie uns in der knappen Dreiviertelstunde nur ein Getränk servieren konnten. So ändern sich die Zeiten.

Der Flug selbst verläuft sehr stabil, über den westlichen Alpen und über Malle selbst schüttelt es ein wenig mehr, aber es bleibt alles im Normbereich. Bei der Landung aus Richtung Norden, wackelt es wieder etwas stärker, da wir kräftigen Seitenwind haben. Aber der Flieger setzt mit der richtigen luvseitigen Einradtechnik auf, hebt sich noch einmal etwas und bremst dann moderat ab.

Willkommen auf Mallorca, 16-19 Grad und Sonne, Karin ist glücklich. Wir traben durch den weiten Palma-Flughafen zur sehr schleppend arbeitenden Gepäckausgabe und nach einer Dreiviertelstunde werden wir hinter dem Salidabereich von einer Reisefrau gleich in Empfang genommen und zum Busparkplatz dirigiert. Dort sitzen schon einige Passagiere und hoffen auf baldige Abfahrt.

Nach 20 Minuten gehts los. Im Gegensatz zu früheren Transfers kurven wir mit dem sehr großen Bus erst einmal eine geraume Weile durch Palma, um die ersten drei Urlauber in ihren Unterkünfte abzusetzen. Hmm… als unruhige zur Perfektion neigende Deutsche kommen uns sofort Transfer-Optimierungsgedanken.

Egal, Urlaub!!!

Der Bus biegt nach einer Dreiviertelstunde auf die Autobahn Richtung Andratx und steuert dann die Ausfahrt bei Santa Ponsa an. In Santa Ponsa werden wir unvermittelt, wir wissen ja, wo das Hotel dort eigentlich liegt, an einer Straßenkreuzung herauskomplimentiert, weil der Busfahrer entschuldigend meint, er könne wegen Straßenarbeiten nicht beim Hotel direkt vorfahren. Bevor wir noch weitere enge Schleifen in einem großen Bus drehen müssen, schnappen wir unsere Rollkoffer und ziehen den Berg hoch zum Hotel.

Dort erwarten uns Kirsten und Fred mit ungläubigem Staunen und berichten, dass ein paar Minuten vorher ein großer Bus neue Urlauber direkt vor dem Hotel entladen hat. Egal, was der Beweggrund unseres Fahrers gewesen sein mag, eine für ihn einfachere Variante zu wählen, jetzt sind wir da, die Sonne scheint, es ist mit 19 Grad schön warm und das Sentido Hotel -Punta del Mar- zeigt sich komfortabel, großzügig, sauber und schön gelegen.

Fred übernimmt am Counter die Anfangskonversation für seine Amigas und Amigos aus Deutschland. Sie haben uns ins Nachbarsuperiorzimmer buchen lassen und nach dem Bezug werden wir von den beiden auf der vorgelagerten Zimmerterrasse zum Sekt-Stehempfang mit Käse und Schinkensnack gebeten. Ja, so lässts sichs aushalten. Wir fühlen uns sofort gut aufgehoben, die Aussicht aufs Meer und die Umgebung ist hier aber auch eine Klasse für sich.

Nach einer Weile ziehen wir uns zurück, packen aus und erkunden das Hotel, bei dem der Empfang in einem der oberen Stockwerke liegt und sich die restlichen Unterstockwerke treppenförmig Richtung Meereshöhe am Hang herunterschieben. Es gibt keine Strasse vor den Zimmern und man hat beim Sitzen in der Lobby oder dem Speisesaal ein wenig den Eindruck, auf einem Kreuzfahrer zu sein.

Je nach Zimmerkategorie haben die Zimmer einen kleinen Balkon oder eine größere Terrasse, die mit Sitzmöbeln und Liegen bestückt ist, so dass man sich relativ privat braunpflegen kann. Mit Spa- Fitness- und Bar-Bereich gibts auch noch weitere Attraktionspunkte. Die „Public-Außenterrassen und der Poolbereich“ sind allerdings jahreszeitlich bedingt noch nicht wirklich ausgelastet.

Um 18.30 gehts zum üppigen Abendessen, wir haben diesmal Halbpension, müssen also Getränke selber zahlen, ausgenommen beim Frühstück. Wir verziehen uns danach zu viert in die großräumige, für mich etwas zu hell erleuchtete, Bar und lassen den Anreisetag gemütlich ausklingen.


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01.03.2017  Ein Ausflug nach Andratx und Galilea

Wer sich zum wiederholten Mal im Südwesten von Malle einquartiert, weiß, dass es hier steil rauf und runter geht.

Mit Killefreds Mietwagen, der vorher in einer etwas schmuddeligen lokalen Verleihstation angeheuert wurde, gehts zum Einkaufen auf den Wochenmarkt nach Andratx. Vorher, wie im Süden üblich, müssen wir das Fahrzeug erst einmal betanken, die Anzeige steht bei Anmietung auf rot und Fred fragt erst einmal, ob wir es überhaupt bis zur nächsten Tanke schaffen. Das klappt gerade so und wir spendieren den beiden, wenn wir schon mitfahren dürfen, eine Tankfüllung. Auf der Strecke danach werden geflissentlich Wildhühner auf der Fahrbahn nicht geschont.

Der Wochenmarkt in Andratx entpuppt sich dann natürlich als ziemlich klamottig und relativ wenig obstlich, was aber in Tourigebieten nicht unüblich ist.

Wir erstehen einen sehr gut trinkbaren Vino Tinto mallorkinischer Herkunft, Bananen und Orangen und eine Bluse für Karin (wofür klamottige Märkte doch gut sind).

Danach gehts zum Auto zurück und dann in die Berge Richtung Galilea, auf der engen und kurvigen Strecke beweist Fred wieder sein Formel-1-Talent, diesmal werden Wackersteine nicht geschont, die vom letzten Rennfahrer noch auf der Strasse liegen.

Wir kehren in Killefreds Lieblingsrestaurant mit Freisitz und herrlichem Panoramablick ein und erkämpfen uns einen Vierertisch. Fred bestellt auf Spanisch und, das muss man ihm lassen, reklamiert dann die Fehllieferung genauso gekonnt. Na da fühlen wir uns doch gut begleitet. Jetzt kommt die richtige Brot-Schinken-Käse-Jalapenos-Oliven-Bestellung, dazu ein Agua sin gas, die Sonne scheint, die Mandelblüte ist leider schon vorbei, aber wir fühlen uns rundherum zufrieden. Fred erläutert die Rundumsicht und erklärt ackerbauliche und klimatische Zustände in der Gegend…. Wer ist hier wohl der wahre „König von Mallorca“.

 

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02.03.2017  Chillen am Hotel

Da uns die Sonne einen schönen Tag machen möchte, bleiben wir nach dem Frühstück im Hotel. Karin nutzt die eigene Zimmerterrasse, um die Vitamin D Produktion anzukurbeln. Der Jörg beginnt mal wieder einen Reiseblog und nimmt nur ein kurzes Sonnenbad. Killefred fahren nach Paguera und kaufen dort ein wenig Proviant.  Am Nachmittag ist die kleine Vierer-Truppe wieder auf zwei Nachbarterrassen vereint. Es gibt einen Brot-, Wurst- und Käsesnack und der harte Dreierkern genehmigt sich einen mallorcinischen Rotwein dazu.

Karin und Jörg machen sich dann noch einmal zur Santa Ponsa-Erkundung zu Fuß auf, bevor es dann zum verdienten Abendbrot geht.

Abends gibts dann noch eine kleine Fotoschau bei den Tschechnes am recht neuen Fernseher, der sogar die Verwendung eines USB-Sticks erlaubt.



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03.03.2017  Der Ausflugsversuch!!

Heute morgen solls mal wieder etwas über Land gehen. Fred macht den Vorschlag, nach Santa Maria zu fahren, um einen Weinladen und eine Weberei zu besuchen. Dabei hat er aber nicht den Renault-Autogott um Erlaubnis gebeten.

Ich darf ans Steuer und wundere mich mit den Mitfahrern, warum die Mietkiste sogar bei Vollgas nur schlappe 60 Stundenkilometer schafft. Wir beschließen lieber umzudrehen und zur Mietstation zurück zu fahren.

Manchmal gibt es ja die merkwürdige Erscheinung, dass alles wieder funktioniert, je näher man der Servicestation kommt, wie beim Zahnarzttermin und den Zahnschmerzen.

Wir parken an der Station und bekommen die Nachricht, dass die Vermieterin mit uns zusammen erst zu einer Autowerkstatt fahren muss, weil bei ihrem eigenen Auto Ebbe im Tank herrscht. Karin und ich beschließen, zurück zum Hotel zu gehen, damit der neue Fahrgast überhaupt Platz im Auto findet.

Kurz nach der Ankunft im Hotel erscheint Kirsten und gibt Entwarnung: „Sie wären bei der Werkstatt gewesen, es wurde kein Fehler gefunden und das Auto liefe wieder normal. Dass die Servicelampe ständig leuchtet, hat nach Auskunft der Werkstatt nichts zu bedeuten, erst wenn zusätzlich eine Motorkontrolllampe blinkt, könne man über eine Werkstattleistung nachdenken.“ Also ist es doch wie beim Zahnarzt und Zahnschmerzen.

Wir rattern wieder los, allerdings hat sich wegen des verkürzten Zeitrahmens das Ausflugsziel geändert. Es geht jetzt mit einen Rund-Schlenker nach Port-Andratx und über Camp del Mar und Paguera wieder zurück nach Santa Ponsa.

In Port-Andratx werden die Bausünden der letzten Jahre besichtigt. Neben den für Spanien bekannten Bettenburgen in Meeresnähe, verteilen sich an den reichlich vorhandenen Berghängen Treppensiedlungen und Protzvillen bis hin zur Bergspitze. Sogar die ehemalige Claudia-Schiffer-Villa in Camp del Mar hat viele Nachbarn bekommen. Vielleicht hat sie deshalb irgendwann die Flucht ergriffen.

Na auf jeden Fall zürnt jetzt auch der Renault-Autogott wieder. Das Beschleunigen findet nur noch unter Protest auf drei Töpfen statt, der Motor läuft unruhig und zur Serviceleuchte gesellt sich jetzt doch die Motorkontrolllampe. Hätte sie das nicht schon vorher bei der Werkstatt machen können. Ach diese Franzosen! Vielleicht fahren sie in ihrem eigenen Land ja ganz vernünftig, aber die Kombination Franzose in Spanien lässt bei uns doch größere Zweifel angebracht erscheinen. Auf jeden Fall gelobt Fred für zukünftige Anmietungen, einen großen Bogen um seine Traditionsstation zu machen. Wir stellen das angebliche „Fahr“zeug wieder vor dem Hotel ab, prüfen Öl und befestigen einen Luftschlauch im Motor, was aber keine Auswirkungen auf die Fehlleistungen hat. Er will einfach nicht, so wie wir wollen, vermutlich ist er „Deutschenhasser“.

Den restlichen Nachmittag verbringen wir auf der Außenterrasse der Bar mit Aperol-Spritz und Kaffee auf der Zimmerterrasse. Die Befürchtungen von Fred, der Jörg könne ihn im Reiseblog für die Anmietung dieses Autos persönlich zur Rechenschaft ziehen, sind unbegründet. Erstens gab es keine Auswahl beim Anmieten, es war das einzige Auto, das gestern dort noch einigermaßen funktionierte und keiner von uns hat einen guten Draht zu einem französischen Autogott. Wir fahren Mercedes und neuerdings auch VW und Killefred schwören zu Hause auf Toyota.

Ach ja, es ist kühler und wieder windiger geworden. Karin hat schon angekündigt, dass es morgen regnen soll und sie sich nach einem Massagetermin im Hotel-Spa umtun könnte. Das ist vielleicht nicht die schlechteste Idee, dann wären die Rachegedanken des Renault-Gottes morgen wirkungslos.


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04.03.2017  Der heiße „Ritt“ nach Santa Maria !!

Die Nacht und der Morgen sind sehr stürmisch, einige Sonnenliegen sind im Hotelpool gelandet, selbst unsere Scheiben in 5. Stock haben Salzwassergischt abbekommen. Auf der gegenüberliegenden Uferseite ist eine Besichtigung der Mole nicht zu empfehlen, ohne unfreiwillig gewässert zu werden.

Killefred sind ja uralte Malle-Kenner und haben so den einen oder anderen geheimen Beschaffungstipp auf Lager. In der Stadt Santa Maria haben sie vor Jahren eine Weinkelterei mit Verkaufladen von offenen Weinen, direkt aus dem Fass gezapft, entdeckt. Eigentlich war die Tour schon gestern geplant (siehe oben), aber wegen des verschnupften französischen Renault-Autogottes ja nicht möglich gewesen.

Deshalb sind wir heute morgen erst einmal zur Autovermietung gefahren und haben dort den schrottreifen Renault gegen einen italienischen Fiat Panda eintauschen können, natürlich mit leerem Tank und leuchtender Motorkontrolllampe, Mallorca lässt sich ja nicht lumpen. Also auch der italienische Autogott ist deutschen Urlaubern gegenüber negativ vorbelastet. Diese teutonische Mentalität für reichlich Euros auch reichlich Leistung zu bekommen, hat sich in den mediterranen Vermieterkreisen einfach nicht durchsetzen können…

Wir fahren wieder zur Stammtanke und, was soll ich sagen…. Keine 5 Meter weiter ruckelt die Kiste so, dass man im ersten Gang fast stehen bleibt. Du darfst mallorcinische Autos einfach  nicht betanken, das sind sie nicht gewohnt.

Kurzum, ob Ruckeln oder nicht, Fred übernimmt das Steuer und wir bringen nach einigen Kilometern und hupenden Hintermännern dieses Gefährt so weit auf Trapp, dass uns die Fahrt nach Santa Maria durchgerüttelt aber wohlbehalten gelingt.

In der Bodega Can Rubi werden einige Proben verkostet und wir entscheiden uns für eine Rotwein mittlerer Qualität mit dem sagenhaften Preis von 1,20 Euro pro Liter. Der zusätzlich erworbene Wermutwein schlägt mit ganzen 3,20 pro Liter zu Buche. Na da hat sich der Ausflug trotz störrischem Fiat doch schon gelohnt.

Danach gehts noch an der edleren Verkostungsstation im Macia-Batle-Weingut vorbei. Dort hängen reichlich Urkunden von Siegerweinen europäischer Weinwettbewerbe an der Wand. Karin ersteht neben einem Weißwein aus original mallorcinischer Premsal-Traube und eine ganze Batterie von unterschiedlichen Salzdosen mit verschiedenen Salzsorten. Das wird wohl eine Weile reichen…

Freds Mut, noch ein Ort weiter zu fahren, um uns auch noch das Weingut Ferrer zu zeigen, wird ohne automobilistisches Liegenbleiben belohnt. Trotzdem sehen wir jetzt zu, dass wir uns in Richtung „Nachhause“ bewegen.

Mit der nötigen Anschwungtechnik schaffen wir so manche rote Ampel und mittlere Autobahnsteigung ganz gut. Wir haben herausgefunden, dass der Panda in zwei seiner insgesamt 6 Gänge einigermaßen beherrschbar ist und kurz vor der Ausfahrt nach Santa Ponsa zieht dieses Vehikel plötzlich wieder in allen Gängen normal…der Fiat-Autogott scheint durch irgendetwas besänftigt worden zu sein…. Ich vermute, es ist der Transport alkoholischer Getränke und die Sichtung des Kirchturms der Stadt.

Kirsten möchte noch beim Eroski-Supermarkt vorbei und da alle dafür sind, noch etwas für die kleine Terrassen-Vesper einzukaufen, halten wir auf dem Parkplatz vor dem Gebäude. Ein böser Fehler!! Nach dem Einkauf rattert und stottert die Kiste wieder genauso, wie nach dem vormittäglichen Tankstopp. Fred bekommt das Auto gerade noch so am Hang vor dem Hotel hingeparkt, was nicht leicht ist, wenn das Gastreten so gar keine zu erwartende Wirkung hervorruft. Die Moral von der Geschicht: Leihe diese Autos nicht.

Auf der Terrasse gibts dann aber die hart erkämpfte Vesper mit Scampis, Brot und Vino Tinto aus Santa Maria…. Und, was mit so viel Zittern und Stottern erarbeitet wurde, schmeckt einfach um Längen besser….


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05.03.2017  Ein Ausflug zum „Hausberg“

Heute ist Sonne angesagt, Karin hat sich kurz nach dem Frühstück auf der Zimmerterrasse eingerichtet, Killefred sind mit dem Auto ins nächste Weingut gerattert. Der Jörg sortiert Fotos und schneidet Videos, also so wie meistens in den letzten Urlauben.

Gegen Mittag besteigen wir beide dann den auf der Südseite liegenden „Hausberg“ von Santa Ponsa, weil den ganzen Tag rumliegen ja anerkannt ungesund ist.

Wir haben einen schönen Rundblick bis nach Palma und man kann von hier oben auch gut die einzelnen Buchten des Südwestens Mallorcas sehen.

Dem Abstieg folgt dann wieder der Rückweg zum Hotel, in dem wir auf die Auchrückkehrer Killefred treffen. Sie berichten, dass das bockige Auto sich einigermaßen benommen hat, aber dieser Zustand kein akzeptabler Dauerzustand bleiben kann.

Wir veranstalten eine kleine Nachmittagsvesper mit den noch vorhandenen Vorräten. Die restliche Zeit bis zum Abendbrot wird mit Filmschneiden, Lesen und Snacken verbracht und der Abend findet in getrennten Zimmern statt. Morgen ist unser letzter voller Mallorcatag, da gibts noch den Abendabschiedscocktail in der Bar, abgemacht.


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06.03.2017  Wandern nach Peguera

Vor dem Frühstück checken wir schon mal online für morgen ein, es gibt die gleichen Plätze, wie auf dem Hinflug. Überall ists eng und in diesem Fall sind Gangplätze weniger „bedrückend“.

Den letzten vollen Vormittag/Mittag nutzen wir nach dem Frühstück bei gutem Wetter zu einer „kleinen“ Wanderung rüber nach Paguera, wo wir ja schon zweimal 2006 und 2008 unter gekommen waren.

Der Weg geht gleich hinter unserem Hotel am Wasser mit Felsen vorbei. Irgendwann müssen wir dann wieder auf die Strasse ausweichen, weil die Felsen keinen Fußweg direkt am Wasser erlauben und die restlichen Wasser-Grundstücke mit Häusern bebaut sind.

„Unser“ Pinienwald mit Holperstrasse nach der Hälfte der Strecke besteht immer noch und nach ein paar Kilometern erreichen wir den Strand von Paguera.

Wir besuchen den auch noch vorhandenen Supermarkt und erstehen ein paar flüssige Mitbringsel ;-).

Auf dem Rückweg schauen wir noch einmal am noch nicht geöffneten Hotel Sunna Park vorbei und lassen uns dann am Strand für ein Agua con gas und ein Clara (Alsterwasser) in einem kleinen Cafe nieder.

Nicht nur im Supermarkt, sondern auch im Cafe fällt uns auf, dass die Bedienungen nach dem Bezahlen fürs Wechselgeld immer noch Umwegen gehen müssen, bevor sie passend herausgeben können. Merkwürdig, warum haben sie nie Wechselgeld dabei. Trauen die Chefs ihren eigenen Angestellten nicht über die Weg?

Egal, wir ziehen wieder los und finden einen schönen Trampelpfad zurück durch den Pinienwald, der unsere Strecke etwas abkürzt. Für die nächste „Abkürzung“ und um den Heimweg nicht zu langweilig werden zu lassen, gehts nach dem Wald links rum und nicht rechts rum.

Die Strasse schlängelt sich eine sehr lange Weile immer auf der gleichen Höhe am Hang entlang und denkt gar nicht daran, in unsere Bucht abzubiegen. Wir kommen kurz vor Santa Ponsa am Kreisel zur Autobahnauffahrt raus und dürfen nun noch quer durch den Ort, um ins Hotel zu kommen.

Karin und ihre Wander-App weisen danach 15834 Schritte bzw. 11,29 Km aus. Also für ihre Verhältnisse eine eher kleine Wanderung für den Jörg ein großer „Schritt für die Menschheit“.

Kurz vor dem Hotel sehen wir Killefred wieder mit dem Fiat Panda, den sie heute morgen eigentlich wieder gegen einen reparierten Renault Megane tauschen sollte. Ach Mallorca…

Trotzdem lassen wir uns die Laune für den Restnachmittag nicht verderben… Terrassenvesper und Siesta finden wie gehabt statt.

 

07.03.2017  Ab nach Hamburg

Nach dem Frühstück haben wir noch etwas Zeit und klönen mit Killefred in der Empfangslobby des Punta del Mar.

Doch es ist, schon aufgrund der Lage, aber auch von der Aufmachung und vom Service her, ein angenehmes Hotel. Da Familien mit Kindern bis 16 Jahre hier nicht buchen können, ist der Lautstärkepegel relativ gering, aber auch die Altersstruktur etwas im Graukopfbereich. Für uns passt es jedenfalls.

Da Killefred hier Stammgäste sind und viele Mitarbeiter kennen, werden wir Zwei vielleicht etwas zuvorkommender behandelt, aber wir haben hier kein unfreundliches Personal gesehen. Auch die spanischen Zimmermädchen schreien nicht auf den Gängen herum, wie sonst anderswo üblich (z.B. Riu Chiclana, Costa de la Luz).

Unser Bus kommt um 10.30, wir sind die einzigen Mitfahrer und werden nur noch in Palma mit zwei weiteren Gästen komplettiert.

Check-In und Flieger gehen glatt, wir starten rechtzeitig, werden aber kurz nach dem Start darauf hingewiesen, dass der Flug ca. 20 Minuten länger dauert, weil wir einen  Gegenwind von 180 Stundenkilometern haben werden. Am Anfang und in der Mitte des Fluges ist es ruckelig, dafür werden wir mit einer butterweichen Landung in HH belohnt.

Sechs Grad Außentemperatur und bedeckter Himmel, wir sind wieder in vertrauter Umgebung und spendieren uns ein Taxi nach Hause, eine kleine Lehrstunde vom Fahrer über das Taxiwesen in HH inbegriffen.

Petra hat die Wohnung angewärmt, Dankeschön!!!

Mallorca ist halt in dieser Jahreszeit das schnellste Warmgebiet für die armen Nordlichter, auch diesmal wieder!!


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