
Ich habe 2017 ein paar Ersparnisse in die Hand genommen und meine Werkstatt aufgemotzt.
Das Gebäude dafür habe ich schon vor 27 Jahre im hinteren Teil des Hausgartens errichten dürfen (mit Baugenehmigung!!) und es misst immerhin ca 7,5×5,5 Metern. Da passt schon etwas rein, neben Abstelldingen, Möbeln und Kartons eben auch ein selbstgebauter Arbeitstisch (Untergestell ist der alte Esstisch vom Nachbarn), der auch den meisten meiner Werkzeuge/Bearbeitungsmaschinen als Standfläche dient.
Eine Tischkreissäge wurde so eingepasst, dass der Tisch als Verlängerungsfläche für längeres Schnittgut dienen kann.
Einige Standsägen (Band-, Kapp- und Tauchsäge) zwei unterschiedliche Fräsen, eine Standbohrmaschine, ein Tischbandschleifer (fast die wichtigste Anschaffung), eine Tischhobelmaschine und ein, nein zwei Absaugvorrichtungen komplettieren das Angebot zur Holzbearbeitung.
Da ich früher eine Kombimaschine zum Sägen, Hobeln und Fräsen besessen habe, auf der viele Kindermöbel und sonstige Einrichtungsgegenstände gezimmert wurden, ist die Bedienung dieser neuen Einzelmaschinen eine gewohnte Tätigkeit, wobei, im Gegensatz zu früher, das lästige Umrüsten entfällt…sehr angenehm.
Wie ich dann als Einweihungsidee auf die Herstellung von Teelichthaltern gekommen bin, kann ich heute nicht mehr genau nachvollziehen. Vermutlich war es der Mangel solcher Stimmungsteile in der Vorweihnachtszeit oder das Unbehagen der Konstruktion schon vorhandener gekaufter Exemplare.
Ein Besuch im Vineyard-Weinhandel in der Hamburger Osterstraße brachte noch die Idee, Teelichthalter mit Gewürzhaltern zu kombinieren, da dort im Lokal bei schummeriger Beleuchtung der Gewürzständer immer dort stand, wo die Beleuchtung durch einen, zugegeben sehr primitiven Teelichthalter, am weitesten entfernt war.
An verschiedene Werkstücken wurde sich mit dem selbstentwickelten DIY-Prinzip „Construction by Doing (CBD)“ herangetastet.
Die einzige Kern-Vorgabe dabei war aber, dass alle Stücke eine Breite (teilweise auch Länge) von 2,5, 5,0 oder 10,0 Zentimeter aufweisen sollten, damit sie gut kombinierbar sind. Mit dieser „Marschrichtung“ entstanden die unterschiedlichsten Werkstücke (s.u.).
Als Materialgrundlage wurden zum großen Teil Leimholz- und Sperrholz-Regalbretter der Maße 80x20x18 gewählt, die im Baumarkt ja leicht und günstig zu beschaffen sind. Teilweise wurde sich auch bei Schnittholzresten in der Kiste vor der Zuschnittabteilung im Baumarkt bedient, vornehmlich bei wetterfesten Sperrholz.
Der Breitenzuschnitt in entsprechende Maßvorgaben (s.o.) erfolgte an der Tischkreissäge, der Längenzuschnitt an der Kappsäge, die Schnittkantenglättung übernahm der Hobel bzw. der Bandschleifer (oder beide Geräte hintereinander).
Die aus früheren Jahren stammende Standbohrmaschine wurde mit Forstnerbohrern mit 40mm Durchmesser bestückt. Damit wurden die Vertiefungen für die Teelichter gebohrt, wobei sich herausstellte, dass das Einhell-Günstigexemplar mit Riemenantrieb und etwas schwächelndem Motor (bes. bei Buchen- und Bambusholz) den Anforderungen der nahenden Weihnachtsproduktionszeit wohl nicht lange standhalten würde, sprich: Bei „Heavy Duty-Aufgaben“ hörte sie einfach auf zu bohren.
Wer die Arbeit verweigert wird, wie überall im Wettbewerb, irgendwann ersetzt. Ich bin sonst nicht so als Boschwerkzeuge-Nerd bekannt, aber die Tischbohrmaschine von Bosch mit selbstregelnder Bohrgeschwindigkeit und -kraft hat meine Erwartungen dann doch gut erfüllt. Ab jetzt wurden viele Vertiefungen in unterschiedliche Hölzer gebohrt.
Auch das 9ner-Macia-Batle-Salzsortiment vom letzten Malleurlaub bekam ein kleines Standbrett mit neun 50mm-Vertiefungen und fühlt sich damit offensichtlich im Küchenregal wohl. Jedenfalls fallen die Salzfässchen jetzt nicht mehr raus oder verschieben sich untereinander.
Durch die Idee, unterschiedliche Breiten zu kombinieren entwickelten sich Konstruktionen, zwei Holzarten übereinander zu verleimen oder eine kleine Holzplatte (meistens 100x100mm) mit Begrenzungsleisten (25mm) aus anderen Hölzern zu versehen.
Die Werkstücke